Landtags-GRÜNE für NSU-Dokumentationszentrum in Nürnberg

Nachdem kürzlich die Bundeszentrale für politische Bildung eine Machbarkeitsstudie für das geplante Dokumentationszentrum zu den Verbrechen des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) vorgelegt hatte, haben die Landtags-GRÜNEN in Bayern nun einen Antrag gestellt. In diesem fordern sie die Bayerische Staatsregierung dazu auf, sich für die Benennung von Nürnberg als zentralem Standort für ein zukünftiges NSU-Dokumentationszentrum einzusetzen.

 

Als Sprecher meiner Landtagsfraktion für Strategien gegen Rechtsextremismus bin ich maßgeblich an diesem Antrag beteiligt. Vieles spricht aus meiner Sicht für den Standort Nürnberg: In Bayern hat der NSU nicht nur seinen ersten Anschlag verübt, wir haben auch die meisten Todesopfer des NSU zu beklagen. Wir sind in der Pflicht, die zahlreichen Dokumente und Informationen dieses schrecklichen Kapitels deutscher Geschichte der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In Nürnberg liegen dafür die idealen Rahmenbedingungen vor: Schon heute bemühen sich bürgerschaftliche Initiativen und die Stadt Nürnberg gemeinschaftlich und vorbildlich um das Gedenken an die Opfer des NSU. Auch die Tatsache, dass das Dokumentationszentrum zum ehemaligen Reichsparteitagsgelände, und das Memorium zu den Nürnberger Prozessen vor Ort sind, schafft wichtige Synergieeffekte und zeigt: Immer – gestern, heute und morgen – müssen wir gemeinsam wachsam sein zum Schutz unserer Demokratie und der Menschenrechte in diesem Land. Nie sind wir vor rechtem Terror einfach immun.

 

Deshalb: Tragen wir die Ergebnisse der Ermittlungen und der Untersuchungsausschüsse an die Öffentlichkeit. Machen wir Nürnberg zu einem zentralen Baustein auch der jüngeren deutschen Erinnerungskultur und fördern wir gerade in dieser Stadt mit ihrer teils dunklen Geschichte einen auch für die Opfer und ihre Familien würdigen, sicheren und aufschlussreichen Ort des Gedenkens, der Mahnung und der Demokratie.

 

Euer Cemal Bozoğlu