Augsburg, 03.08.2023
Kein neues Uniper-Wasserkraftwerk am Lech
GRÜNE: Naturschutz und Erneuerbare nicht gegeneinander ausspielen
Die beiden Augsburger Direktkandidaten zur Landtagswahl, Stephanie Schuhknecht und Cemal Bozoglu, sprechen sich klar gegen ein neues Wasserkraftwerk am Lech auf Höhe des Weitmannsees aus – so wie es Uniper aktuell plant.
Stephanie Schuhknecht: „Natürlich brauchen wir jede kWh erneuerbare Energie und deutlich mehr Tempo beim Ausbau, im Naturschutz- und FFH-Gebiet und vor allem aufgrund der seit Jahren laufenden Renaturierung des Lechs im Rahmen von Licca Liber, überwiegen hier für uns GRÜNE aber eindeutig die Nachteile, denn der Lech ist bereits massiv verbaut. Wir lehnen ein neues Wasserkraftwerk am Lech ab, weil sehr gewichtige naturschutzfachliche Gründe dagegensprechen und Uniper das Geld lieber in vergleichsweise deutlich günstigere Windräder stecken sollte. Das Wasserkraftwerk könnte bei idealen Wassermengen bis zu 17,5 Mio. kWh erzeugen. Ob diese Wassermengen angesichts des Klimawandels und Dürresommern so zur Verfügung stehen werden, ist alles andere als sicher. Drei neue Windräder könnten bis zu 20 Mio. kWh bringen und das sogar mit weniger Investitionskosten.“
Cemal Bozoglu: „Die Uferbereiche, die durch das neue Wasserkraftwerk zerstört würden, gehören zu den artenreichsten Bereichen eines der wertvollsten Naturschutzgebiete in Schwaben. Mit Licca Liber soll der Lech wieder mehr Raum bekommen und seltene Fischarten wie der Huchen und der Donaulachs sollen wieder Lebens- und Fortpflanzungsräume finden. Studien haben gezeigt, dass in den Turbinenpassagen eines Wasserkraftwerks bis zu 44% mancher Fischarten verenden. Es wäre daher nicht nur eine völlig widersinnige Rückabwicklung der Naturschutzbemühungen der letzten Jahre, sondern auch der größte denkbare Naturfrevel dieses Wasserkraftwerk zu realisieren. Dies würde auch bedeuten, dass die Umsetzung der Maßnahmen im Rahmen von Licca Liber sabotiert wird! Windräder wären die deutlich bessere Alternative, um erneuerbare Energie zu gewinnen – für Windräder wären Standorte im Naturschutzgebiet im Übrigen verboten.“